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Kritische Phase

Kritische Phase

23.09.2022 21:23

. Unwiderstehliches Verlangen nach mehr Alkohol nach dem ersten Glas(Kontrollverlust)
Es ist das Stadium erreicht, in dem bei dem Trinker ein unwiderstehliches Verlangen nach mehr Alkohol entsteht,
sobald eine kleine Menge Alkohol in seinen Körper gelangt ist.
Dieses Verlangen wird als zwingender Bedarf empfunden und hält gewöhnlich an, bis der Trinker zu betrunken oder zu krank für eine weitere Alkoholaufnahme ist. Dieser alkoholische Exzess, medizinisch Alkoholabusus genannt, braucht nicht durch irgendein persönliches oder psychisch bedingtes Bedürfnis eingeleitet zu werden, sondern kann aus einer
"harmlose“ gesellschaftliche Gelegenheiten entstehen.
Der" Kontrollverlust" bedeutet nicht, dass der Trinker immer
trinken muss, er setzt vielmehr erst während des Trinkens und durch das Trinken ein.
Der Trinker hat in der konkreten Situation noch immer die
Entscheidungsfreiheit darüber, ob er trinken will oder nicht.
Das wird allein durch die freiwilligen abstinenten Perioden
bewiesen, die oft nach derartigen Exzessen eingehalten werden.
In diesem Zusammenhang wird oft die Frage erhoben, warum der Trinker nach seinen verhängnisvollen Erfahrungen anlässlich seiner wiederholten Exzesse denn dann immer wieder anfängt zu trinken. Er ist in diesem Stadium bereits
alkoholabhängig geworden, wenn es ihm auch nicht bewusst ist. Sein Wille in Verbindung mit Alkohol ist mindestens beeinträchtigt, er selbst jedoch glaubt, dass er seine diesbezügliche Willenskraft nur vorübergehend verloren hat und sie daher wiedererlangen kann und muss. Er ist sich jedoch darüber nicht im Klaren, dass in ihm ein Vorgang (Abhängigkeitserkrankung) abgelaufen ist, der es ihm unmöglich macht, seinen Alkoholkonsum über längere Zeiträume hinweg einzuschränken oder zu kontrollieren.

9. Erklärungen, warum man so trinke
(Alkoholausreden, Alibis)
Mit dem Einsetzen des Kontrollverlustes beginnt der Alkoholiker
sein Trinkverhalten zu erklären und schafft sich
durch " Alkoholausreden" Alibis, d.h. Erklärungen, die ihn
selbst davon überzeugen sollen, dass er die Kontrolle nicht
verloren hat. Er redet sich selbst ein, dass er "guten" Grund
zum Sich betrinken habe und er ohne "diesen" Grund genauso
mäßig oder überhaupt nicht wie die anderen trinken könne.
Hier setzt der große unbewusste Selbstbetrug des Alkoholikers
ein und damit verbunden der Betrug an seiner Umwelt.

10. Soziale Belastungen
Dieser Selbstbetrug ist nun beim Alkoholiker der Anfang eines
ganzen " Erklär-Systems", das sich immer mehr auf jede
Ebene seines Lebens ausbreitet. Dieses " System" dient
nun auch als Widerstand gegen die " sozialen Belastungen", die zusammen mit dem " Kontrollverlust" entstehen. Seine Trink-Art fällt unterdessen auch der Umwelt auf. Angehörige, Freunde, Kollegen und Arbeitgeber beginnen, den Alkoholiker zu tadeln oder zu warnen.

11. Obergroße Selbstsicherheit
Auf das Verhalten der Umwelt •reagiert der Alkoholiker mit
" übergroßer Selbstsicherheit" nach außen, obwohl bei ihm
selbst ein deutlicher Verlust an Selbstachtung einsetzt. Er
versucht, diesen Verlust durch Extravaganz und Großspurigkeit
zu kompensieren, um sich selber davon zu überzeugen,
dass er noch nicht so schlecht dran ist, wie er manchmal
gedacht habe.

12. Auffällig aggressives Benehmen
(die anderen sind schuld)
Durch sein " Erklär-System" isoliert sich der Alkoholiker in
zunehmendem Maß von seiner Umwelt, die in seinen Augen
an allem schuld ist. Auf dieses angebliche " Schuldsein" der
Umwelt reagiert er dann mit auffällig aggressivem Benehmen.

13. Innere Zerknirschung, dauerndes Schuldgefühl
(Anlass zum erneuten Trinken)
Das auffällige Verhalten des Alkoholikers gegenüber seiner
Umwelt reflektiert auf ihn selbst und ruft nun auch in ihm
Schuldgefühle hervor, die zur inneren Zerknirschung führen.
Diese Zerknirschung sucht er erneut mit Alkohol zu überspielen,
und so setzt der circulus vitiosus (Teufelskreis) ein.

14. Perioden völliger Abstinenz
Bisweilen gelingt es dem Alkoholiker, diesen "circulus vitiosus"
zu durchbrechen, indem er Perioden völliger Abstinenz
durchläuft. Dabei folgt er dann auch dem zunehmenden sozialen Druck.



15. Änderung des Trinksystems
Die abstinenten Perioden führen jedoch wieder zum Rückfall, da er seinem Grundübel, dem " Selbstbetrug", nicht begegnet
und daher dem ständigen inneren Druck nicht standhält. Aus diesem "Selbstbetrug" heraus ändert der Alkoholiker
jetzt sogar sein Trinksystem, indem er sich selber " Regeln" aufstellt, so z.B. nicht vor einer bestimmten Tageszeit
zu trinken oder nur an bestimmten Orten, oder nur diese und
jene Art und Menge Alkohol zu trinken, usw.

16. Fallenlassen von Freunden
(Feindseligkeit gegen die Umwelt)
Die Umwelt erkennt natürlich die Änderung der Verhaltensweise des Alkoholikers•, ' entlarvt ihn ob seiner " scheinbaren" Abstinenz und durchschaut die Änderung seines "Trinksystems". Darauf reagiert der Alkoholiker mit Feindseligkeit und lässt seine Freunde fallen.

17. Verlassen oder Wechseln des Arbeitsplatzes
Das Verlassen oder Wechseln des Arbeitsplatzes ist nur eine Konsequenz aus seinem feindseligen Verhalten gegenüber der Umwelt. Freunde und Bekannte lassen den Alkoholiker fallen, oft verliert er auch den Arbeitsplatz. In vielen Fällen übernimmt er auch in dieser Richtung selber die Initiative als vorausschauende Verteidigung und zum Sich Entziehen unliebsamer Tadel und Mahnungen.

18. Konzentrierung des Benehmens auf Alkohol
Da sich der Alkoholiker immer mehr verlassen sieht, konzentriert er sich im verstärkten Maß auf den Alkohol als
" Medizin und Seelentröster".

19. Verlust an äußeren Interessen
Der Alkoholiker denkt darüber nach, wie eine bestimmte Arbeit sein Trinken stören könnte (statt umgekehrt) und lehnt
alle Interessen ab, die ihn daran hindern können,


20. Neuauslegung mitmenschlicher Beziehungen
Im Alkoholiker verstärkt sich zunehmend das Gefühl, dass
die Umwelt an seinem Fehlverhalten schuld sei. Dieses Gefühl ruft in ihm eine immer stärker werdende Anspruchshaltung hervor, aus der heraus er nur noch den Wert oder Unwert seiner mitmenschlichen Beziehungen bemisst.

21. Auffallendes Selbstmitleid
Diese Auslegung seiner mitmenschlichen Beziehungen ist
mit einem auffallenden Selbstmitleid verbunden. Er kann
doch nichts dafür, die anderen wollen ihm doch immer etwas!

22. Gedankliche oder tatsächliche Flucht
Sein " Erklär-System", seine " Isolation" und sein " Selbstmit•
leid" haben jetzt derartige Formen angenommen, dass der
Alkoholiker versucht, sich den daraus entstandenen Problemen durch gedankliche Flucht (sich selber etwas vorgaukeln und gedanklich in eine bessere Atmosphäre versetzen)
oder tatsächliche (geographische) Flucht zu entziehen.

23. Änderungen im Familienleben
Unter dem Eindruck dieser Vorfälle tritt eine Änderung im
Familienleben ein. Nicht nur der Alkoholiker hat sich zunehmend isoliert, sondern auch seine Familienangehörigen ziehen sich zunehmend von ihm zurück. Auch entwickeln sie
eine ausgiebige Betriebsamkeit, um dadurch der häuslichen Umgebung zu entkommen.

24. Grundloser Unwillen
Der Alkoholiker selbst lebt jetzt in einem anhaltenden Spannungszustand, der oft bei ihm grundlosen Unwille auslöst.

25. Sichern des Alkoholvorrats
Das vorherrschende Interesse an Alkohol veranlasst den Alkoholiker, sich seinen " Alkoholvorrat" immer zu sichern,
wobei er auch dazu übergeht, ihn zu verstecken.



26. Vernachlässigung angemessener Ernährung
Sowohl das " Sichern des Alkoholvorrats" als auch die ersten Auswirkungen auf den Organismus durch das ständige Trinken (Appetitlosigkeit) bringen den Alkoholiker dazu, seine Ernährung zu vernachlässigen bzw. sich völlig einseitig zu ernähren (Kotelett, Frikadellen, Würstchen, Brühen usw.- Vitaminmangel).

27. Erste Krankenhauseinweisung wegen alkoholischer Beschwerden
Die ersten organischen Schäden werden akut (Gastritis, Leberschäden, neurotische Störungen), stationäre Behandlung
wird erforderlich.

28. Abnahme des Sexualtriebes
Während sich zu Beginn der Trinkerzeit eine erhöhte Potenz
bemerkbar machte und an die Ehefrau oft unzumutbare Forderungen gestellt wurden, zeigt sich jetzt eine zunehmende
Impotenz des Alkoholikers.

29. Alkoholische Eifersucht
Auf Grund der eigenen zunehmenden Impotenz steigert sich
beim Alkoholiker die Feindschaft gegen seine Ehefrau. Er unterstellt ihr außerehelicher Geschlechtsverkehr und verfällt dadurch in die "alkoholische Eifersucht". Reaktionen seiner Ehefrau auf sein Fehlverhalten werden von ihm grundsätzlich missverstanden, ein anderer Mann wird dahinter vermutet.

30. Regelmäßiges morgendliches Trinken
In diesem Stadium haben Gewissensbisse, Unwillen, Kampf
zwischen Alkoholverlangen und Pflichten, Verlust der
Selbstachtung und Selbstmitleid, Zweifel und Selbsttäuschung
den Alkoholiker so zerrüttet, dass er den Tag nicht
beginnen kann, ohne sich nach dem Aufstehen oder noch
vorher mit Alkohol zu beruhigen. Ja, er kann schon seine Arbeit
ohne Alkohol nicht mehr ausführen. Durch den bisherigen
Prozess des Alkoholismus ist die moralische und körperliche Widerstandskraft des Alkoholikers schon völlig untergraben

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  • Erstellt von the Outlaw In der Kategorie Allgemein am 23.09.2022 21:23:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 23.09.2022 21:23
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